Rückblick 17. November bis 2. Februar 20
Nilbar Güreş. Erzähl mir
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Termin Donnerstag 12. Dezember 2019, 18:00 Uhr
Öffentliche Führung mit Kuratorin Imke Kannegießer
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Termin Donnerstag 2. Januar 2020, 18:00 Uhr
Öffentliche Führung mit Elisabeth Weiß, wissenschaftliche Assistentin
Die Einzelausstellung Erzähl mir der Künstlerin Nilbar Güreş beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Konflikten und hegemonialer Strukturen auf das menschliche Zusammenleben und die Umwelt. Zentrale Themen der Ausstellung sind kulturelle Identität, innere und äußere Migration, Fragen zum Begriff der Heimat, sowie die Organisation von Minoritäten in der Relation zu herrschenden Machtmechanismen. Im Fokus stehen hierbei die Menschen und ihre Beziehungen zueinander im privaten und öffentlichen Raum.
Die künstlerische Praxis von Nilbar Güreş basiert auf einem performativen Ansatz und einer exakten Beobachtung des kulturellen Umfelds. Häufig arbeitet die Künstlerin kollaborativ mit Frauen und sozialen Gruppen und sie übernehmen prägende Rollen in Güreş Projekten. Gezeigt werden unterschiedliche Medien wie Fotografie, Collage, Zeichnung, Skulptur und Film, die in den letzten Jahren und im Zuge verschiedener Projekte entstanden sind. Darüber hinaus werden neue Werke präsentiert, die Nilbar Güreş speziell für den Kunstverein Reutlingen geschaffen hat.
Kernstück der Ausstellung ist die 3-Kanal-Videoprojektion Open Phone Booth (2010-2011), die erstmals in Deutschland gezeigt wird. Güreş folgt darin ihren familiären Wurzeln und porträtiert die kurdisch-alevitische Gemeinschaft, eine selbstbewusste, moderne und aufgeschlossene Minderheit in der Türkei. In einem Dorf im Osten der Türkei lebend, sind sie infrastrukturell, sozial und politisch von den großen Metropolen der Türkei abgeschnitten. Open Phone Booth ist ein sensibles Werk darüber, wie das Überleben dort Teil der Menschen ist, das durch die staatlich kontrollierte Alltagsrealität und den globalen Wandel bestimmt wird.
Nilbar Güreş arbeitet in den Medien Malerei, Fotografie, Skulptur, Performance, Film und Collage. Sie lebt und arbeitet in Wien und Istanbul.
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Nilbar Güreş, BERF aus der Serie Open Phone Booth (2011), C-Prints, je 112,5 × 154,5 cm, Courtesy die Künstlerin und Galerie Martin Janda, Wien / Tanja Wagner, Berlin / Galerist, Istanbul, © Kunstverein Reutlingen, Foto: Karolina Sobel, 2019 -
Nilbar Güreş, Detail aus Labyrinth, 2019, Mischtechnik auf Stoff, 148 × 107,5 cm, Courtesy die Künstlerin, Galerie Martin Janda, Vienna / Galerie Tanja Wagner, Berlin / Galerist, Istanbul. © Kunstverein Reutlingen, Photo: Karolina Sobel, 2019. -
Nilbar Güreş, Smile to yourself, 2016, Mixed media auf Papier, je 24 × 32 cm (4 Teile), Courtesy die Künstlerin und Galerie Martin Janda, Wien / Galerie Tanja Wagner, Berlin / Galerist, Istanbul. © Kunstverein Reutlingen, Foto: Karolina Sobel, 2019. -
Nilbar Güreş, Detail aus See/Saw, (2018), Wandtapete, 300 × 370 cm, Courtesy die Künstlerin und Galerie Martin Janda, Wien, © Kunstverein Reutlingen, Foto: Karolina Sobel, 2019.
Ein besonderer Dank gilt: Ayşe Umur / Galerie Martin Janda Wien / Tanja Wagner, Berlin / Galerist, Istanbul.
Die Ausstellung wird gefördert durch: